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Unser Pflegesohn ist unser grösstes Glück – Teil 2

Ein Gastbeitrag für Pinolino

Im ersten Teil dieser Beitragsserie hat Anja aus Ihrer Sicht beschrieben, wie sie und ihr Mann Paul versucht haben eine Familie zu gründen. Nach jahrelanger emotionaler Anspannung und vielen vergeblichen Versuchen musste dringend eine Pause her – um Kraft zu tanken und sich als Paar wieder zu finden. Währenddessen konnten die Beiden ihren größten Wunsch, eine eigene Familie zu gründen, nicht aufgeben. Ein Glück, denn jetzt sind Anja und Paul glücklicher als je zuvor. Anja erzählt:


In dem Jahr „Auszeit“ haben Paul und ich gemacht was uns gut tat. Wir sind gereist, haben viel unternommen und hatten wieder einen unbeschwerteren Alltag. Ohne den Fokus darauf zu legen, haben wir aber trotzdem immer mal wieder darüber gesprochen, welche Möglichkeiten es in Deutschlang gibt, ein Kind zu bekommen und was für uns in Frage käme. Dabei waren wir uns von Anfang an sicher: Wir können ein Kind lieben, ohne dass wir die biologischen Eltern sind – wir können ihm ein behütetes Zuhause bieten und fühlen uns stark genug ein Kind in unser Leben zu lassen, das gegebenenfalls eine schwierige Vergangenheit hat. Also kam irgendwann der Tag an dem wir uns wieder aktiv mit dem „Kinderkriegen“ beschäftigen. Im ersten Schritt machten wir uns mit dem Thema Adoption vertraut.

Das Reisen hat Anja und Paul nach den Anstrengungen der letzten Jahre geholfen wieder zueinander zu finden. Der Traum, Eltern zu werden, konnte mit der frisch gewordenen Energie wieder aufgenommen werden.

Um uns zu informieren war unsere erste Anlaufstelle das Jugendamt. Ganz unkompliziert haben wir einfach angerufen und einen Gesprächstermin vereinbart. Wir wollten wissen, wie es im Allgemeinen abläuft und welche Voraussetzungen man erfüllen muss. Obwohl es ein ungezwungener Info-Termin war, waren Paul und ich schon ein wenig nervös. Immerhin: Als verheiratetes Paar, beide über 25 Jahre mit festem Wohnsitz, sicheren Jobs und durchschnittlich guten Einkommen erfüllten wir alle Anforderungen, die es erst einmal braucht.

Wir gingen trotzdem mit gemischten Gefühlen aus dem Termin. Denn… Erstens: Die Dame im Jugendamt fand mich mit 29 und Paul mit 31 zu jung. Sie sagte, wir sollten erst einmal mit dem Wunsch, auf eigenem Wege eine Familie zu gründen, abschließen (was wir aber definitiv schon hatten).
Zweitens: Die Chance ein Kind zu adoptieren sei wohl mehr als gering. Ist ein Kind tatsächlich zu adoptieren, z.B. wegen eines Schicksalsschlags, kommen sie (glücklicherweise) in der Regel bei der eigenen Verwandtschaft z.B. den Großeltern oder Tanten und Onkel unter.
Wollen Eltern ihr Kind aus eigenen Stücken „abgeben“ oder wird es aus der Not heraus aus der Familie genommen, ist die erste Priorität des Jugendamtes, das Familienleben möglichst zu retten. Das heißt, die Kinder kommen zu ihrer Sicherheit erst einmal in einer Pflegefamilie unter.

Denn bei einer Adoption werden alle elterlichen Rechte abgetreten. Man hat im Nachhinein z.B. kein Recht darauf Kontakt mit seinem Kind oder den Adoptiveltern aufzunehmen, nicht einmal ein Recht auf Fotos. Sind die biologischen Eltern/ein Elternteil nach einigen Jahren doch in der Lage das Kind wieder zu sich zu holen, ist bei einer vorab durchgeführten Adoption jede Chance darauf vertan. Natürlich ist das Jugendamt bemüht, zum Wohle der Kinder, die Familien im besten Falle wieder zusammenzuführen, daher wird den Eltern die Pflege-Option auch dringend nahegelegt.

Ich glaube die Dame im Jugendamt hat gemerkt, dass wir ein wenig enttäuscht waren, denn am Schluss sagte sie noch „wir suchen kein Kind für Eltern sondern gute Eltern für ein Kind“ und damit hat sie ja auch Recht. Dass es so unwahrscheinlich ist, innerhalb von Deutschland zu adoptieren, war uns aber nicht bewusst.

Das Jugendamt handelt immer im Sinne der Kinder

Pflegeltern zu werden war für uns zu diesem Zeitpunkt noch unvorstellbar. Wie kann man ein Kind, das man ganz sicher in sein Herz schließt, mit dem man über Jahre wunderbare Erinnerungen schafft, schwierige und wundervolle Momente miteinander teilt, wieder hergeben? Ich stellte mir vor, wie ein Kind mich Mama nennt, ich es abends ins Bett bringe, mit ihm lache und es tröste und liebe. Hat man nicht immer im Hinterkopf, dass diese Zeit begrenzt ist?

Aber jetzt erst mal zurück zur Realität! Die Gedanken nach dem Termin wurden sortiert. Als weitere Möglichkeit wollten wir uns auch mit dem Thema Auslandsadoption auseinandersetzten.

Also gingen wir, wie auch 11 weitere (tatsächlich um einiges ältere) Pärchen zu einer Veranstaltung, in der genau darüber informiert wurde. Wir erfuhren, dass eine Adoption im Ausland ab 10.000 € kostet, man teilweise sogar bis zu 6 Monate in dem Land, aus dem das Kind kommt, leben muss (z.B. in Afrika) und es im Durchschnitt ca. 2 Jahre dauert, bis es zu einer Adoption kommt. Doch auch hier bekamen wir das Feedback eigentlich zu jung zu sein, da die meisten Partner-Länder ältere Paare bevorzugen. Aber naja, jünger werden wir ja nicht, es war also keine allzu schlechte Nachricht. 😉

Wir verabredeten einen Einzeltermin mit den Veranstaltern in dem wir herausfanden, dass man im Voraus bezahlt, sich für ein einziges Land entscheiden muss aber keinerlei Garantie bekommt, dass tatsächlich eine Adoption zu Stande kommt – ein Risiko also. Uns wurde ans Herz gelegt, noch einen weiteren Termin mit unserem Jugendamt zu vereinbaren und um ein zweites Gespräch zu bitten, bei dem es nur um ein Pflegeverhältnis geht. Diesem Rat sind wir glücklicherweise gefolgt.

„Es geht nicht um Adoption oder Pflege sondern um das Kind.“

Dieses Mal fand das Gespräch bei uns Zuhause statt mit einer anderen Sozialarbeiterin des selben Jugendamtes. Sie informierte uns nochmal über den Ablauf und gab uns anschließend viel Zeit, um intensiv darüber nachzudenken. Dabei betonte sie immer wieder, dass im gesamten Prozess und den kommenden Gesprächen erst einmal keine Rede von Adoption und Pflege sein würde, sondern es darum geht, einem Kind – auf kurz oder lang – ein behütetes Zuhause zu geben. Außerdem bestärkte sie uns darin, dass sie uns als Paar wahrnimmt, welches um ihr Vorhaben und die Konsequenzen weiß und uns somit nicht für zu jung hält. Im Gespräch beschrieb sie noch Situationen, die bei einem Kind mit belastender Vergangenheit vorkommen können und fragte uns, wie wir reagieren würden.

Ob Pflege oder Adoption – hauptsache dem Kind geht es gut!

Einige Tage nach dem Gespräch bekamen wir jeweils einen Bogen zugeschickt, den Paul und ich unabhängig voneinander ausfüllen sollten. Inhalt waren sowohl finanzielle, soziale als auch private Aspekte:

Finanziell: Wir mussten unter anderem unsere gesamten Ein- und Ausgaben sowie Schulden offenlegen – ganz detailliert aufgelistet z.B. wie viel wir im Schnitt für Lebensmittel, Kleidung, Hobbies etc. ausgeben und wie hoch noch offene Kredite waren und wofür sie aufgenommen wurden.

Sozial: Hier kam z.B. die Frage welches Erziehungskonzept wir uns vorstellen könnten. Puuh… damit hatten wir uns vorher noch gar nicht beschäftigt. Wir sollten angeben, ob wir uns bereit fühlen, körperlich oder geistig behinderte Kinder aufzunehmen und mit welchen belastenden Geschehnissen der Kinder wir wohl zurechtkommen würden (Gewalt, Drogen, Vernachlässigung etc.). Weiterhin gab es auch Fragen dazu, welche Vorstellungen wir für unser Kind hätten, z.B. die schulische und berufliche Laufbahn, die wir uns für sie oder ihn wünschen – war das wohl eine Fangfrage? Ganz ehrlich, keine Ahnung. Meine Antwort war hier jedenfalls: hauptsache glücklich.

Persönliches: Wir machten Angaben zu unserer Religion, welche Rolle diese für uns spielt und beantworteten andere sehr private Fragen: ob wir Scheidungskinder sind, wie wir erzogen wurden und wie wir die Erziehung im Nachhinein empfinden. Auch was unsere Eltern und Geschwister beruflich machen, den Familienstand dieser, wie das Verhältnis zu ihnen ist und ob wir sie als Unterstützung bei unserem Vorhaben sehen usw.

Ehrlich zu sein war uns besonders wichtig

Wir haben uns viel Zeit für diesen Bogen genommen und alles zu 100 % ehrlich beantwortet, auch wenn wir uns bei so manchen Themen sicher waren, dass es nicht gerade Bilderbuch-Antworten für das Jugendamt sind und Pauls und meine Vorstellungen nicht immer übereinstimmten. Denn uns war klar: vor uns werden erfahrene Sozialarbeiter sitzen, die merken wenn man flunkert. Gleichzeitig verließen wir uns ja auch darauf, dass sie ehrlich zu uns sind. Uns war auch wichtig, dass sie uns gut kennen und wir eine authentische Basis miteinander haben, sodass wir auch keine Hemmungen hatten z.B. unsere Sorgen und Ängste offenzulegen.

Wir ließen uns also ganz bewusst auf das weitere Vorgehen ein, wohlwissend, dass es – wenn überhaupt – auf eine Pflegeelternschaft hinauslaufen würde. Denn je länger wir darüber nachdachten, desto entschlossener wurden wir: Es geht nicht nur darum ein allgemeines glückliches Familienbild für uns zu realisieren, sondern einem kleinen Menschen, der es nicht leicht in seinem kurzen Leben hatte, ein geborgenes Zuhause zu schenken und ihm jeden Tag zu zeigen, wie wertvoll er ist.

Im nächsten Schritt folgten fünf Gespräche in ca. 4 – 6-wöchigen Abständen. Sie fanden bei uns Zuhause und immer mit den selben 2 Sozialarbeiterinnen statt. Eine davon kannten wir bereits vom letzten Gespräch. Wir waren natürlich immer unheimlich aufgeregt vor den Gesprächen, fühlten uns währenddessen aber echt immer sehr gut aufgehoben und hatten sogar richtig Spaß mit den Beiden :).

In den ersten 2 Treffen besprachen wir die Antworten aus den Bögen, die wir vorher ausfüllen sollten und beantworteten Rückfragen dazu. Wir bekamen viel Input zum Erziehungskonzept und die „Hausaufgabe“ bestimmte Bücher dazu zu lesen. Uns wurden Problemsituationen geschildert und die 2 Damen wollten wissen, wie wir als Eltern reagieren würden.
Als Vorbereitung für die anschließenden Gespräche sollten wir noch einen detaillierten Bericht über uns selber schreiben. Quasi wie eine Biografie in der wir schildern sollten, wie wir z.B. unsere Schulzeit und Lehrer empfunden haben und ob uns hier oder auch sonst bestimmte Konflikte im Kopf geblieben sind. Das Jugendamt wollte außerdem wissen, wie und mit wem wir unsere Ferien, Feiertage (z.B. Weihnachten) und Urlaube verbracht haben, wie wir erzogen wurden (eher streng, religiös, antiautoritär o.ä.) inklusive der Bindung und das Verhältnis im Laufe der Zeit zu unseren Eltern, Geschwistern und Freunden.

Wow.. das war nicht leicht! Erst mal natürlich alles aus der Erinnerung zu kramen und über Situationen zu berichten, die man nicht so gerne zugibt ;). Aber auch hier blieben wir uns treu und beschönigten nichts. Es wäre doch auch merkwürdig, wenn wir geschrieben hätten, dass wir im Leben immer die richtigen Entscheidungen getroffen hätten, es nie Streit mit der Familie gab und wir stets Lehrers Liebling waren – das hätten die 2 wachsamen Damen uns bestimmt nicht abgekauft 😉 Und mal ehrlich, so was wollen die doch auch gar nicht hören.

In den letzten 3 Treffen reflektieren wir gemeinsam diese Berichte und erfuhren dann auch, dass wir nun offiziell im Pool des Jugendamtes sind, ein Kind aufzunehmen. Immer noch war weder die Rede von Pflege noch Adoption. Wir erhielten in diesem Zusammenhang auch Termine für einen Vorbereitungskurs, an den wir zusammen mit 9 weiteren Paaren, teilnehmen durften.

Jetzt waren wir unserem gemeinsamen Traum also schon ein ganzes Stückchen näher gekommen. Wir besprachen mit „unseren“ Sozialarbeiterinnen noch, dass wir ein paar Tage nach Abschluss der Vorbereitungskurse noch gerne in den Urlaub fahren möchten. „Ja, fahren Sie ruhig! Kein Problem“. Wir buchten also 2 Wochen Lanzarote und freuten uns auf eine schöne und entspannte Zeit auf der Insel. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nämlich noch nicht, dass dieser Urlaub nie stattfinden würde, denn noch vor dem Vorbereitungskurs erhielten wir eine E-Mail.

Und auf einmal wurde es ernst

„Wir möchten uns treffen für einen außerplanmäßigen Termin“ hieß es darin. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass es sich hierbei um eine schlechte Nachricht handelt, dafür hatten wir einfach eine zu gute Basis mit den Sozialarbeiterinnen. In der Mail wurde noch eine weitere Dame, die an dem Treffen teilnehmen würde, angekündigt. Laut Google arbeitete sie in einem Jugendamt für einen anderen Kreis. Ok – abwarten.

Der „außerplanmäßige Termin“ mit den Beiden dauerte 2 Stunden. Es war eigentlich ziemlich allgemein gehalten, eher als wäre es ein Kennenlernen zwischen uns und der neuen Dame. Wir sollten von uns und unserem Kinderwunsch erzählen. Dann gingen die zwei vor die Haustür, wohl um sich zu beraten. Sie kamen mit den Worten „wir möchten Ihnen gerne einen Fall vorstellen“ wieder und erzählten uns von einem kleinen Jungen. Wir erfuhren seinen Namen, sein Alter und wie das Jugendamt auf ihn aufmerksam wurde.

Der Kleine war übergangsweise bei einer Kurzzeitpflegefamilie untergebracht. Dass die leiblichen Eltern ihn in der nächsten Zeit zurücknehmen, war ausgeschlossen. Paul und ich sollten tatsächlich Eltern werden! Wow – damit hatten wir so schnell nicht gerechnet! Die „durchschnittliche Wartezeit“ beträgt nämlich (laut Eigenrecherche) 3,5 Jahre. Bei uns waren seit dem letzten Gespräch nicht mal 3 Wochen vergangen.

Wir sind also mit viel positiver Energie in den Vorbereitungskurs gestartet und trafen dort auf viele tolle Paare, die alle einen sehr ähnlichen Kinderwunsch-Prozess hinter sich hatten wie wir. In den 4 Tagen lernten wir, neben rechtlichen Grundlagen, vor allem auch mit verschiedensten Situationen umzugehen, die bei einem Pflege-/Adoptionskind auftreten können. Wir klärten Fragen, die uns allen auf der Seele brannten, z.B. ob die Kids Mama und Papa sagen dürfen/sollen und wie man Kindern gut beibringen kann, dass sie andere biologische Eltern haben.

In nur wenigen Wochen wurde das leere Zimmer im Haus zu einem liebevollen Kinderzimmer

Wir waren bereit!

Kurz nach den Kursen verabredeten wir schon ein erstes Treffen mit dem Kleinen. Es war nur ein Sichtkontakt aber unheimlich aufregend! Wir fuhren zu einem Spielplatz, auf dem er, zusammen mit seiner Kurzzeitpflegemutter, spielen würde. Da war er: ein kleiner, super süßer und gutgelaunter Junge. Wir waren hin und weg! Beim Beobachten wechselten wir zwischendurch den Standort und obwohl er kaum laufen konnte fiel allen Beteiligten auf, dass er irgendwie unsere Nähe suchte – wahrscheinlich hat er einfach nur gemerkt, dass wir ständig zu ihm rüber schauten und ihn toll finden. Für uns fühlte es sich aber gleichzeitig so an, als wären auch wir ihm sympathisch. Im Anschluss an dieses Treffen gab es noch ein kurzes Gespräch, um die Begegnung zu reflektieren.

Das zweite Treffen fand im Café statt und lief folgendermaßen ab: Die Kurzzeitpflegemutter, der Kleine und unsere Sozialarbeiterin saßen schon im Café, wir sollten erst ein paar Minuten später reinkommen und die 3 so begrüßen, als wäre es ein super witziger Zufall, dass wir uns hier trafen. Alles um ihm den Eindruck zu vermitteln: Hey, wir sind Freunde! Dann setzten wir uns dazu und schenkten dem kleinen fröhlichen Jungen viel Aufmerksamkeit :).

Wir arbeiteten in insgesamt ca. 6 Wochen darauf hin, dass der Kleine irgendwann selber die Entscheidung trifft, bei uns leben zu wollen. Er sollte auf keinen Fall das Gefühl haben, wieder abgegeben zu werden. Dabei wurde der Kontakt zwischen uns und ihm bei jedem Treffen intensiver und zeitlich umfangreicher. Schritt für Schritt lernten wir uns besser kennen und verlagerten die Treffen auch zu uns nach Hause. In den letzten 3 Wochen war er jeden Tag bei uns. Wir holten ihn morgens ab und starteten zwischendurch schon die ersten Übernachtungsversuche, die leider alle schief liefen. Am Ende des Tages mussten wir ihn dann doch immer „nach Hause“ fahren. Weil die Bindung und das Vertrauen sich aber so schnell und gut entwickelten, wurde uns trotzdem schon ein Stichtag genannt, ab dem er bei uns wohnen sollte.

Wir sind jetzt Eltern!

Dann war es soweit: Die Kurzzeitpflegemutter brachte ihn mit Sack und Pack zu uns. Man merkte ihr an, dass sie sehr wehmütig war. Nachdem sie sich von ihm verabschiedete und Paul mit dem Kleinen spielen ging, flossen auch ein paar Tränen. Als Kurzzeitpflegemama nimmt sie recht regelmäßig Kinder für eine begrenzte Zeit bei sich auf, gab aber zu, dass dieser junge Mann schon etwas Besonderes sei. Und das ist er: ein von Grund auf positives kleines Kerlchen mit strahlenden und fröhlichen Augen.

Die Anfangszeit lief natürlich nicht immer reibungslos. Tagsüber war soweit echt immer alles gut, er war entspannt und schien ausgelassen. Schwierig wurde es aber beim Zubettgehen. Er wollte partout nicht einschlafen und das zeigte er uns mit herzzerreißendem Weinen. Im regelmäßigen Kontakt mit unserer Sozialarbeiterin holten wir uns Rat und kriegten diese Situation auch irgendwann gut in den Griff.

Jeder Tag mit dem Kleinen ist ein Geschenk

In den ersten 8 Wochen durften wir keinen Besuch empfangen bzw. uns auch mit niemanden treffen, der für ihn noch fremd war. Er sollte nämlich genug Zeit haben sich voll und ganz auf sein neues Zuhause und seine Eltern einzulassen. Das fiel unseren Familien natürlich unheimlich schwer, alle waren so gespannt, den kleinen Engel endlich kennenzulernen.

Nun ist er schon seit fast zwei Jahren bei uns und wir können unser Glück gar nicht in Worte fassen. All unsere Verwandten sind total verliebt in ihn und seine witzige und positive Art macht sogar die langweiligste Familienfeier zu einem Highlight ;). Natürlich gibt es Situationen, die nicht so rosig sind aber in welcher Familie gibt es die nicht? An keinem einzigen Tag zweifelten wir an unserer Entscheidung. Das Wichtigste für uns ist, dass unser Sohn glücklich ist und sich bei uns pudelwohl fühlt.

Mit unserem Beitrag hier auf dem Pinolino blog möchten Paul und ich anderen Paaren, die grade Ähnliches erleben, Mut machen. Die schwierige Zeit, die wir mit unseren vergeblichen Schwangerschaftsversuchen durchgemacht haben, ist fast vergessen! Unser kleiner Strahlemann ist für uns das wertvollste und die gemeinsamen Momente einfach unbezahlbar! Gebt nicht auf! Informiert euch, auch wenn ihr erst davon abseht, über die Option der Langzeitpflege. Für uns ist es im Nachhinein das Beste, was uns passieren konnte. Wir sind glücklich.



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